Kontaktperson
Institut Bauingenieurwesen
Duisburger Str. 100 45479 Mülheim an der Ruhr
Geotechnik
Ohne die passende Gründung kann kein Ingenieurbauwerk funktionieren
Ob Ingenieurbauwerk, Tunnelkonstruktionen oder Erdbauwerke: bei jedem Bauwerk findet eine Interaktion mit dem Baugrund statt. Ohne eine ausreichende Berücksichtigung der Tragfähigkeit und den Verformungseigenschaften des Bodens kann kein Bauwerk zuverlässig geplant und ausgeführt werden.
Das Lehr- und Forschungsgebiet der Geotechnik beschäftigt sich mit der Schnittstelle zwischen dem Ingenieurbau und dem anstehenden Baugrund. Hierzu zählen u.a. die Dimensionierung von Gründungskonstruktionen, die Planung von Baugruben, die Herstellung von Tunnel- oder Erdbauwerken, wie z.B. Verkehrswege- oder Stauhaltungsdämmen.
Das Modul GEO1 fokussiert zunächst auf die bodenmechanischen Grundlagen und beinhaltet Fragestellungen nach einer Bodenklassifikation, wesentliche bodenmechanische Eigenschaften, die Interaktion Boden-Grundwasser sowie das Spannungs-Dehnungsverhalten und die Scherfestigkeit von Erdbaustoffen. Darüber hinaus werden ebenfalls Grundlagen geschaffen zur Spannungsausbreitung im Boden und zu Berechnung von Setzung
Im Modul GEO2 werden die Grundlagen auf ingenieurmäßige Fragestellungen angewendet. Im Zentrum der Lehrveranstaltungen steht die Planung und Dimensionierung von Gründungskonstruktionen. Weiterhin bilden der Entwurf und die statischen Nachweise von Baugrubenkonstruktionen ein Kernthema. Die Schwerpunkte werden ergänzt durch Fragestellungen zu Stützkonstruktionen, Grundwasserhaltungsmaßnahmen, Verankerungen und Unterfangungen.
Das Themenfeld der Geotechnik ist jedoch so umfangreich, dass es nicht innerhalb von zwei Modulen abgebildet werden kann. Im Wahlmodul SPEZIALTIEFBAU werden daher weitere Themen gebündelt, welche in den beiden GEO-Modulen nicht ausreichend Berücksichtigung finden. Hier zählen das große Feld der Baugrundverbesserung mit den speziellen Fragestellungen der Bodenvereisung und der Injektionstechnik, ebenso der grabenlose Leitungsbau, der Einsatz von Geokunststoffen sowie die insbesondere ruhrgebietsrelevante Problematik des Altbergbaus.
Im Masterstudiengang werden die geotechnischen Fachkenntnisse weiter vertieft mit dem Fokus auf potentielle Schadens- und Risikoquellen bei der Planung und Ausführung von geotechnischen Bauwerken. Hierzu werden die Themenfelder des hydraulisch verursachten Versagens, Baugruben und der Dimensionierung von Pfahlgruppen und elastisch gebetteten Bodenplatten behandelt und z.T. anhand von Schadensfällen erläutert.