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Tobias Post

Tobias Post

Masterstudium
Wirtschaftsingenieurwesen – Energiesysteme 
2016 bis 2018

Lösungen für die Energiewende finden


Für sein Masterstudium verließ Tobias Post seine Heimat Rheinland-Pfalz. An der Hochschule Ruhr West (HRW) studierte er von 2016 bis 2018 den Masterstudiengang Wirtschaftsingenieurwesen – Energiesysteme in Bottrop. Durch die Kooperation mit der ELE Verteilnetz GmbH während seiner Masterarbeit erhielt er ein Stellenangebot als angehender Teamleiter. Seit Mai 2023 trägt er als Leiter Systemführung Hochspannung bei der Westnetz GmbH in Arnsberg zur Versorgungssicherheit im Zuge der Energiewende bei.
 

Warum haben Sie sich für die Hochschule Ruhr West und den Masterstudiengang Wirtschaftsingenieurwesen – Energiesysteme entschieden?

Nach meiner Ausbildung zum Elektroniker für Betriebstechnik und meinem Bachelor zum Wirtschaftsingenieur im Bereich Elektrotechnik in meiner Heimat Rheinland-Pfalz hatte ich ein großes Verlangen, eine neue Umgebung kennen zu lernen. Bei der Suche stieß ich auf die HRW und ihren praxisorientierten sowie innovativen Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen – Energiesysteme. Das Studium hatte einen starken energiewirtschaftlichen Bezug, der mich sofort ansprach. Außerdem klangen die Module interessant und die enthaltenen Projektarbeiten gaben die Möglichkeit, Schwerpunkte mit Fokus auf die Praxis zu setzen. Bei meinem Besuch auf dem Campus traf ich zufällig auf Prof. Irrek, der mir spontan den Campus zeigte und den Studiengang vorstellte. Das überzeugte mich. Die modernen Vorlesungssäle und Labore sowie die familiäre Atmosphäre gaben den letzten Ausschlag. Die Nähe zu den Professor:innen und die Förderung von engagierten Studierenden setzten weitere Pluspunkte, die meine Entscheidung für die HRW und den Studiengang bestätigten.
 

Welche Ereignisse aus Ihrer Studienzeit an der HRW haben Sie in besonderer Erinnerung?

Ich pendelte mit der Bahn von Essen zum Campus Bottrop. Dass das im Ruhrgebiet so einfach geht, war neu für mich. Wir waren ein kleines Grüppchen von Studierenden, das die Module und Projekte gemeinsam bewältigte. Die Arbeit im Team zeigte mir, wie wichtig es ist, zusammen zu agieren und sich aufeinander verlassen zu können. Die Praxisbezogenheit des Studiums war unmittelbar spürbar – ich erkannte den Sinn und Zweck für die Zeit danach. Ich fühlte mich gut gewappnet für die Zukunft. Prägend war ebenso meine anschließende Tätigkeit als Wissenschaftlicher Mitarbeiter, die sich ergab, als ich Gespräche mit Professoren zu einer möglichen Promotion führte. Ich spürte ein großes Vertrauen, arbeitete in Forschung und Lehre.
 

Wie sieht Ihr Arbeitsalltag aus und welche Kenntnisse aus Ihrem Studium brauchen Sie dafür?

Über meine Masterarbeit sind erste Kontakte zu meinem späteren Arbeitgeber, ELE Verteilnetz GmbH, entstanden. Ich wollte eine praxisnahe Betrachtung des Stromnetzes rund um den Campus durchführen. Durch die Kooperation ergab sich ein tolles Stellenangebot: Sie suchten einen Teamleiter und ich fand Führungsthemen sowie Verteilnetzbetreiber schon immer spannend. So verwarf ich den Gedanken zu promovieren. Das war genau der richtige Schritt für mich. Da ich noch keine Führungserfahrung hatte, wurde ich mit Seminaren und Training on the job an diese Aufgabe herangeführt. Nach eineinhalb Jahren übernahm ich die Verantwortung für das Team der Netzleitstelle (Strom/Gas) sowie Störmeldestelle für Bottrop, Gladbeck und Gelsenkirchen.

Seit Mai 2023 verantworte ich im sauerländischen Arnsberg die Systemführung Hochspannung bei der Westnetz GmbH, der größte Verteilnetzbetreiber in Deutschland und ein Teil des E.ON-Konzerns. Damit wir möglichst alle mit Strom versorgt sind, wird durch mein Team in der Leitstelle das Hochspannungsnetz rund um die Uhr überwacht, gesteuert und entstört. Meine Aufgabe hat sich dadurch verändert: Ein neues zu führendes Team, technisch werden die Netze je nach Spannungsebene anders betrieben und auch die versorgte Fläche ist deutlich größer. Wir sehen die Energiewende täglich live und sorgen mit dafür, dass Energie aus Windkraft und Photovoltaik ins Netz eingespeist werden kann. Wir stellen sicher, dass keine Netzteile, wie Transformatoren oder Stromleitungen, überlastet werden. Entweder durch Netzumschaltungen oder in letzter Instanz durch das Abregeln von dezentralen Einspeiseanlagen. Die Netze für die neuen Herausforderungen der Energiewende vorzubereiten, an Lösungen mitzuwirken und mit motivierten unterschiedlichen Menschen zusammen zu arbeiten, treibt mich an und macht Spaß.

Mir ist es wichtig, als Team erfolgreich zu sein. Gute Zusammenarbeit schafft Erfolge. In meiner Funktion habe ich die Chance einen entscheidenden Beitrag zu leisten. Menschlich und fachlich. Im Studium lernte ich durch die Projekte im Team zu arbeiten, auch aus meiner Lehrtätigkeit nahm ich viel mit. Meine bisher gesammelten Erfahrungen bereiteten mich gut auf meine jetzige Aufgabe vor.
 

Was möchten Sie Studierenden mit auf den Weg geben?

Ich ermutige Jede oder Jeden, in die Energiebranche einzusteigen. Egal, ob bei Netzbetreibern oder in anderen Bereichen: Es stehen weiter massive, spannende Aufgaben vor uns! Während des Studiums empfehle ich Werkstudententätigkeiten, um praktische Erfahrungen zu sammeln und das eigene Mindset zu entwickeln. Auch das Netzwerken und der persönliche Austausch sind wichtig – Fachvorträge, Messen und Berufsverbände bieten dazu wertvolle Möglichkeiten. Im Unternehmen sollte man wissbegierig sein und jede Chance wahrnehmen, andere Bereiche und die funktionalen Zusammenhänge kennenzulernen. Jede Erfahrung und jeder Kontakt prägt und kann mit entscheidend für die Zukunft sein.

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Master of Engineering (M. Eng.)

Wirtschaftsingenieurwesen – Energiesysteme

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