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Alumni-Geschichten

Sebastian Leiding

Sebastian Leiding

Duales Bachelorstudium Elektrotechnik
Masterstudium Systemtechnik
2013 bis 2019

Mit Neugier durch Studium und Beruf
 

Sebastian Leiding begann 2013 neben seiner Ausbildung bei der Siemens AG ein duales Studium der Elektrotechnik an der Hochschule Ruhr West (HRW). Nach Abschluss des Bachelorstudiums am Campus Mülheim wählte er den berufsbegleitenden Masterstudiengang Systemtechnik, den er 2019 erfolgreich beendete. Heute arbeitet er als Projektingenieur bei der Stadtwerke Bochum Netz GmbH, einem regionalen Netzbetreiber für Strom, Gas und Wasser.
 

Warum haben Sie sich für die Hochschule Ruhr West und die Studiengänge Elektrotechnik und Systemtechnik entschieden?

In der Schule hatte ich viel Spaß an Mathe, Physik und Technik. Aufgrund meines Interesses an Elektronik bewarb ich mich bei Firmen für Ausbildungsplätze mit dualem Studium. Siemens sagte mir einen Ausbildungsplatz zum Elektroniker für Maschinen und Antriebstechnik zu und kooperierte für das ausbildungsbegleitende Studium mit der HRW. Ich erkundigte mich über die Hochschule und das Gesamtpaket passte: die örtliche Nähe des Arbeitgebers und der HRW, der junge und moderne Eindruck, den die Hochschule auf mich machte. Elektrotechnik als duales Studium an der HRW war die optimale Wahl für mich. Alle für mich interessanten Bereiche waren miteinander vereint. Die Regelstudienzeit beträgt zwar zwei Semester mehr als im normalen Vollzeitstudium – mit dem Abschluss hatte ich aber direkt zwei Ausbildungen in der Tasche. Die verkürzte IHK-Ausbildung brachte mir praktisches Vorwissen. Darüber hinaus konnten wir Dual-Studierenden das, was wir lernten, in der Firma direkt ausprobieren. Gut, Semesterferien hatte ich nicht. Bis auf meinen Jahresurlaub war ich währenddessen Vollzeit im Betrieb. Das musste ich mit dem Lernen vereinbaren, aber es war alles machbar.

Der Master-Studiengang Systemtechnik interessierte mich sehr. Er bietet breite Möglichkeiten zur Vertiefung, wie Elektrotechnik, Mechatronik oder Sicherheitstechnik. Meinen Interessen entsprechend, entschied ich mich für Elektrotechnik, wählte aber auch Module aus den anderen beiden Schwerpunkten. Über den berufsbegleitenden Master gab es keinen Vertrag mit der HRW. Ich hätte also die Hochschule wechseln können. Im Bachelor fühlte ich mich aber so wohl, dass ich mit weiteren Kommiliton:innen entschied, zu bleiben. Ich kam mit allen Professor:innen gut aus. An der HRW gibt es eine tolle Atmosphäre, die Lerngruppen sind klein. Studierende sind ständig im Dialog mit ihren Profs und diese beantworten Fragen während der Vorlesungen und Übungen. Das ist natürlich anspruchsvoll und es fällt auf, wer regelmäßig abgelenkt ist. Die Lernerfolge sind dafür größer. Wir hatten bereichernde Diskussionen und waren eine eingeschworene Gemeinschaft.
 

Welches Ereignis aus Ihrer Studienzeit haben Sie in besonderer Erinnerung?

Es gibt kein einzelnes Ereignis, aber ich denke gerne an die vielen kleinen Momente zurück. Die ersten Vorlesungen hatten wir noch in Containern oder alten Werkshallen. Das fanden wir ziemlich cool. Wir reden heute noch über die ‚Ruhrpottromantik‘ zwischen Hallenwänden und Lastkran. Die HRW war für mich ein Wohlfühlort. Vor allem auch am neuen Campus, auf dem meine Kommiliton:innen und ich die Zeit gut verbrachten. Wir nutzten die Lernräume oder tüftelten im Labor. Die Mensa ist gut und auch die Lokale in der Nähe boten Abwechslung.
 

Wie sieht Ihr Berufsalltag aus und welche Kenntnisse aus Ihrem Studium brauchen Sie dafür?

Seit Januar 2020 bin ich als Projektingenieur bei den Stadtwerken Bochum Netz für Projekte außerhalb des Kerngeschäfts verantwortlich. Aktuell bauen wir mit einem Bochumer Startup ein LoRaWAN (Long Range Wide Area Network) auf. Diese Funktechnologie ermöglicht es, Daten zwischen mit dem Internet verbundenen Sensoren, Geräten und Systemen (IoT (Internet of Things)-Anwendungen) zu übertragen. Wir rüsten hierfür Grundstücke strategisch mit Gateways aus. In einem anderen Projekt erarbeite ich die Anforderungen an eine Workforce Management Software und teste die Funktionsfähigkeit im Alltag. Monteure erhalten damit künftig ihre Aufgaben über ihr Handy und können diese sofort dokumentieren. In meiner Tätigkeit dreht sich vieles um Kommunikation. Neben strategischen Besprechungen im Büro, schaue ich mir die Gateways im Feld an, tausche mich mit Fremdfirmen aus und nehme technische und finanzielle Planungen vor.

Häufig kommt es auf das Grundverständnis an. Beispielsweise im Bereich der Funktechnik: Wie funktionieren Sender und Empfänger, was begünstigt und behindert den Empfang? Ich lernte im Studium physikalische Größen einzuschätzen und mir Zusammenhänge vorzustellen. Elektrotechnische Grundlagen und Programmierkenntnisse halfen mir, mich in den Themen schnell zurecht zu finden. Im Studium lernte ich Methoden, wie ich mir Wissen aneigne und dieses gezielt einsetze. Die Praktika bereiteten mich gut darauf vor, meine Rolle in verschiedenen Teams zu finden.<
 

Was möchten Sie Studierenden mit auf den Weg geben?

Vor dem Studium sollten sie herausfinden, was zu ihnen passt. Mein Praktikum in den Schulferien bestärkte mich darin, welche Themen mich interessieren und dass ich weiter lernen möchte. Ich hatte richtig Lust auf die Ausbildung und das Elektrotechnik-Studium. Und wenn Studierende Anfang des Semesters das Gefühl haben, eine Vorlesung interessiere sie nicht oder wird zu trocken, sollten sie die zweite Veranstaltung trotzdem noch mitnehmen und aufgeschlossen bleiben. Ich lernte so viele Themen kennen, von denen ich nicht wusste, dass sie mich interessieren. Sie sollten sich auch immer trauen nachzufragen, wenn sie etwas nicht verstehen. Im Studium und im Beruf geht es um Neugier.

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