10 Jahre SIP: HRWege ins Studium

Die HRW richtet ein Sprachangebot für Geflüchtete ein. Bereits zum Wintersemester 2015/16 beginnen die ersten fünf Personen in einem studienvorbereitenden Kurs Deutsch ab dem Niveau A1 zu lernen. Die HRW ist damit eine der ersten Hochschulen in NRW, die ihre gesellschaftliche Verantwortung bei der Integration von Geflüchteten in konkrete Projekte und Maßnahmen umsetzt und diese aus eigenen Mitteln finanziert.

Entstehung des Studienintegrationsprogramms (SIP):  Das Programm hat nun einen Namen und einen Ort: Es ist im Zentrum für Kompetenzentwicklung (ZfK) verortet und wächst rasch. Im Wintersemester nehmen bereits 18 Personen teil.

Ziel des Programms ist es, zukünftige Absolvent:innen auszubilden, die sowohl für den deutschen Arbeitsmarkt qualifiziert sind als auch gesellschaftliche Verantwortung übernehmen. Der Fokus liegt auf dem Erwerb der deutschen Sprache, Studienorientierung und umfassender Unterstützung in organisatorischen und persönlichen Anliegen.

Das Programm „NRWege ins Studium“ erreicht zwischen 2017 und 2018 seine Hochphase und bereitet 75 Teilnehmer:innen in drei Kursen auf ein Studium an der HRW vor. Erstmals schließen Teilnehmende mit dem C1-Niveau ab und beginnen ihr Studium.

Um den geringen Anteil an Frauen zu erhöhen, wird gezielt Netzwerkarbeit betrieben, darunter spezielle Angebote wie das Frauenfrühstück. Dadurch kann der Frauenanteil von anfangs 0 % auf 40 % gesteigert werden.

Zusätzlich wird in Zusammenarbeit mit dem Familienbüro eine Kinderbetreuung organisiert, und auch Personen mit ungeklärtem Aufenthaltsstatus erhalten Zugang zum Programm, um Chancengleichheit zu fördern.

Einführung von Perspektivgesprächen

Das 2018 eingeführte Perspektivgespräch unterstützt Teilnehmende individuell auf ihrem Weg. Im Zentrum stehen Reflexionsfragen wie: Wo stehe ich im Moment? Was sind meine Pläne für die Zukunft? Was muss ich tun, um diese Ziele zu erreichen?

In diesen Gesprächen werden sowohl Sprach- und Lernentwicklung als auch persönliche Orientierung zu Studium und Beruf thematisiert. Ziel ist es, individuelle Reflexionsprozesse anzuregen, die zu klaren Zielsetzungen und fundierten Entscheidungen beitragen.

Das SIP ist längst „mehr als ein Sprachkurs“ und das SIP-Team stellt dies auch zunehmend als wesentliches Merkmal heraus. Es geht um viel mehr - wichtige Themen wie Demokratieerziehung, Gleichstellung, Persönlichkeitsentwicklung, Lernkultur, HRW als Bildungsort ... Das alles sind bedeutende Schwerpunkte, die gezielt platziert und ständig weiterentwickelt werden –  gemeinsam mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Dafür Verständnis und ein gemeinsames Commitment zu schaffen, ist eine Herausforderung – aber eine, die sich lohnt! 

Aufgrund der Covid-19 Pandemie muss auch das SIP Lehre neu denken! Glücklicherweise gelingt die Umstellung auf synchrone und asynchrone Lehr- und Lernaktivitäten rasch und sehr erfolgreich, sodass unsere Teilnehmenden weiterhin auf ihr Studium vorbereitet werden.

Die erzwungene Umstellung auf digitale Lehre stellt sich nachträgilch als Innovationstreiberin heraus: Im WiSe 2020/21 entsteht das erste COIL-Projekt (Collaborative Online International Learning) in Kooperation mit der Wayne State University in den USA, das seitdem jedes Semester fester Bestandteil des SIP ist.

Da bereits zahlreiche SIP-Alumni an der HRW studieren, steht die Studienbegleitung seit 2021 im Vordergrund. Im neu konzipierten Modul „Deutsch als Fremd- und Wissenschaftssprache“ entstehen Workshops und Beratungsangebote, die allen internationalen Studierenden offenstehen. Neben der Vertiefung der sprachlichen Kenntnisse liegt der Fokus insbesondere auf dem Netzwerken unter den internationalen Studierenden, da die soziale Integration an der Hochschule nachweislich zum Studienerfolg internationaler Studierender beiträgt.

Die im Jahr 2021 eingeführte SIP-Stipendienlinie unterstützt SIP-Alumni dabei, auch finanzielle Herausforderungen des Studiums zu bewältigen, um sich voll und ganz auf den Studienerfolg konzentrieren zu können.

Das fünfjährige Bestehen des SIP wird pandemiebedingt erst im Juni 2022 gebührend gefeiert! Die Präsidentin der HRW und der Oberbürgermeister der Stadt Mülheim, Marc Buchholz, eröffnen das Event mit Grußworten, gefolgt von einem Rückblick auf die Erfolgsgeschichte des SIP von 2015 bis 2022. Im anschließenden Podiumsgespräch tauschen sich Alumni mit der Leitung des Studienintegrationsprogramms aus, teilen ihre Erfahrungen und lassen Erinnerungen lebendig werden. Den Abschluss bildet ein lebhafter Austausch zwischen aktuellen und ehemaligen Teilnehmenden, Lehrkräften, Netzwerkpartner:innen und weiteren Beteiligten.

SIP präsentiert sich mit einem eigenen Instagram-Kanal, der von den Teilnehmer:innen aktiv mitgestaltet wird und vielfältige Einblicke in ihren (Lern-)Alltag sowie in die Arbeit des Teams bietet. Der Kanal dient darüber hinaus als Austauschplattform, auf der Erfolge gefeiert und besondere Momente geteilt werden. So entsteht nicht nur ein lebendiger Blick hinter die Kulissen, sondern auch eine inspirierende und vernetzende Atmosphäre für die gesamte Community.

Nach einer Präsentation der Erfolge im Präsidium gilt das Studienintegrationsprogramm (SIP) nun als fester Bestandteil der HRW und ist fest in die Hochschulstrukturen verankert. Das Team blickt nun auf eine lange erfolgreiche Zeit zurück und das Jubiläum zeichnet sich in der Zukunft ab.           

Es ist soweit: 10 Jahre Studienintegrationsprogramm und das muss gemeinsam mit aktuellen und ehemaligen Teilnehmenden, Lehrkräften und Netzwerkpartner:innen gefeiert werden. Das Jubiläumsjahr startet mit vielen Plänen, Veranstaltungen und dem Ausbau des Alumni-Netzwerks! 

Freuen Sie sich auf Veranstaltungen, Projekte und Aktionen zu unserem Jubiläum!

Werden Sie Teil unseres lebendigen SIP-Alumni-Netzwerks! Vernetzen Sie sich mit ehemaligen Kommilitonen, tauschen Sie wertvolle Erfahrungen aus und verpassen Sie nicht unseren virtuellen Alumni-Stammtisch. Melden Sie sich jetzt an und bleiben Sie auf dem Laufenden!

Kunstprojekt „HRW trifft Kunst: Wege des Ankommens im Ruhrgebiet“ in Kooperation mit dem Kunstmuseum Mülheim

Seit November 2024 arbeitet eine kleine Gruppe aktueller und ehemaliger Teilnehmer:innen an ihren Kunstwerken zum Thema "Wege des Ankommens im Ruhrgebiet". Sie ließen sich von der Ausstellung "Im Herzen wild" des Kunstmuseums inspirieren. Einblicke in das Projekt gibt es hier.

Die Kunstwerke der Projektgruppe werden im Herbst 2025 am Campus Parkstadt ausgestellt.