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Alumni-Geschichten

Nasibe Arikan Akgüneş

NASIBE ARIKAN AKGÜNEŞ

Bachelorstudium Internationale Wirtschaft – Emerging Markets
Masterstudium BWL
2010 bis 2018

Die HRW lehrt, neugierig auf die Zukunft zu sein.
 

Von 2010 bis 2014 studierte Nasibe Arikan Akgüneş den Bachelorstudiengang Internationale Wirtschaft – Emerging Markets an der Hochschule Ruhr West (HRW). 2018 schloss sie ihr berufsbegleitendes Masterstudium in BWL ebenfalls an der HRW in Mülheim an der Ruhr ab. In ihrem Auslandssemester lernte sie den Kontakt kennen, der sie zur Deutschen Bahn bringen sollte. Heute ist sie bei der DB Netz AG Zentrale in Frankfurt am Main begeisterte Referentin Controlling für Zukunftsprojekte und leidenschaftliche Ausbilderin.
 

Warum haben Sie sich für die Hochschule Ruhr West und den Studiengang Internationale Wirtschaft – Emerging Markets entschieden?

Ich wusste nicht, ob ein Studium das Richtige für mich ist. In meiner Familie war ich die Erste, die studierte. Ich war schon immer ein Zahlenfreak, also stieg ich in Mathe mit Vertiefung BWL an der Uni ein. Das war unglaublich trocken, mir fehlten die Praxisbeispiele. An der jungen HRW entdeckte ich neue Studiengänge. Da ging es nicht nur um `BWL´, sondern direkt um vertiefte Themenfelder. Mich überzeugten mein Interesse an Schwellenländern und die Aussicht auf interkulturelle Erfahrungen. Ich wechselte an die Hochschule meiner Heimatstadt, die meine Erwartungen voll erfüllte. Ich hatte Kommiliton:innen aus den verschiedensten Ländern, die Lehrenden hatten einen breiten Erfahrungsschatz und die Exkursion nach China mit den Professoren Dr. Werner Halver und Dr. Lijun Tang bleibt bis heute ein bereicherndes Erlebnis. Auch das Auslandssemester, in dem ich mich persönlich sehr weiterentwickelte, empfehle ich allen. Das International Office und die Profs unterstützten mich sehr darin, mit einem Stipendium einen Studienplatz im Ausland zu erhalten.

Mein Praxissemester und meine Bachelorarbeit absolvierte ich bei der Deutschen Bahn. Danach wurde ich als Junior Controllerin in Düsseldorf übernommen. Ich wollte mein Wissen weiter vertiefen und begann den berufsbegleitenden Master in BWL. Finance, Management und Controlling wählte ich als Schwerpunkte.
 

Welches Ereignis aus Ihrer Studienzeit haben Sie in besonderer Erinnerung?

Da ich die schnelle Entwicklung der HRW miterlebte, war ich während meines Studiums an drei Standorten. Von den alten Siemens-Gebäuden, über die Container bis hin zum neuen Campus in Mülheim boten alle ein richtiges Campus-Leben. Wir lernten in der Bibliothek und in den Vorlesungsräumen, die wir abends auch gerne zum gemeinsamen Fußball- oder Filmegucken nutzten. Wir sind richtig zusammengewachsen, sprachen Probleme an, diskutierten. Die HRW war für mich wie eine Familie.
 

Wie sieht Ihr Arbeitsalltag aus und welche Kenntnisse aus Ihrem Studium brauchen Sie dafür?

Innerhalb eines Jahres wurde ich zur Finanzcontrollerin befördert, womit die Betreuung der Auszubildenden einherging. Zwei Jahre später kam das Angebot zur Projektcontrollerin. In dieser Rolle steuerte ich mehr als 60 Mio. EBIT (operativer Gewinn ohne Zinsen und Steuern) und 220 Mio. Investitionsvolumen für das Unternehmen. Ich erstellte Entscheidungsvorlagen für Fachabteilungen und die Geschäftsführung. Dies setzte Kenntnisse aus dem Risikomanagement und eine realistische Abschätzung von Verlusten durch Unwetter oder sonstige Störungen voraus. Basiswissen auf vielen Gebieten und die Fähigkeit, Dinge zu hinterfragen, halfen mir dabei. Die Kunst war es, aus einer Excelliste die Informationen für verschiedene Zielgruppen überzeugend aufzubereiten und auch Budgetablehnungen gut vermitteln zu können.

Kürzlich wechselte ich als Referentin Controlling Digitale Schiene zur DB Netz AG Zentrale. Mit einem Projektteam bin ich für Investitionen im zweistelligen Milliardenbereich für Zukunftsprojekte der Deutschen Bahn verantwortlich. Wir bewerten, ob sich Investitionen in Zukunftstechnologien lohnen und welche finanziellen, technischen und Cyber Risiken entstehen können. Ich begeistere mich für künftige Technik und kombiniere das mit meinem Controllingwissen. Neben den Zahlen gilt meine Leidenschaft den Azubis. Ich plane die Ausbildung und nutze Aufgaben aus dem Studium zum gemeinsamen Lernen. Meine theoretischen Kenntnisse mit dem Unternehmenswissen zu kombinieren und zu erklären, ist für mich das Sahnehäubchen.

An der HRW lernte ich neugierig zu bleiben und mir neue Erkenntnisse anzueignen. Während des Studiums gewann ich mit Wahlmodulen Einblick in das Wirtschafsingenieurwesen und Wissen zur Kommunikation. So kann ich die Sicht der Ingenieur:innen, mit denen ich eng zusammenarbeite, nachvollziehen und aufkommende kritische Gesprächssituationen meistern. Insbesondere im Masterstudium entwickelte ich einen tiefen Blick, der es mir ermöglicht, meine Inhalte besser zu erklären. Ich leihe mir heute noch Bücher aus der Bibliothek aus und im Studium Generale lerne ich regelmäßig Neues über Sachverhalte, die mir auch in meinem Beruf eine neue Perspektive geben. Die Studienkombination war die beste, die ich hätte machen können. Ich bin jeden Morgen motiviert aus dem Bett zu kommen, ich liebe, was ich tue.
 

Was möchten Sie Studierenden mit auf den Weg geben?

Wem es ähnlich geht wie mir und wer keinen akademischen Hintergrund hat, der sollte die Angebote der Hochschule zur Beratung wahrnehmen. Interessierte können sich Vorlesungen anschauen und herausfinden, ob das Studium zu ihnen passt. Und dann mit Spaß studieren! Klar wird es Module geben, die ihnen nicht gut liegen. Dann gilt es, nicht auf den letzten Drücker zu lernen und sich nicht zu sehr unter Druck zu setzen. Manchmal lohnt es sich auch, nur vier Prüfungen im Semester zu schreiben, diese dann aber gut zu bestehen. Mir halfen die Tutorien auch sehr.

Studierende sollten einen Arbeitgeber suchen, der zu ihnen passt. Funktionieren Erwartungen, Unternehmenskultur und Werte zusammen? Das finden sie am besten heraus, wenn sie das Unternehmen vor Berufsaufnahme kennenlernen. Mit Werkstudentenstellen oder betreuten Abschlussarbeiten. Wenn alles passt, werden Studierende bei uns sogar oft direkt ohne Probezeit eingestellt.

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